Nie ohne Notwendigkeit rechtfertigen

Wenn Lehrer allgemein mehr Kontra geben, mehr zu sich selbst stehen, ein grösseres Selbstwertgefühl ausstrahlen, dann wird das Image des Lehrerberufs nicht schlechter, sondern besser.

Hier ein Prinzip, das die meisten Lehrer leider nicht beachten: Erwähnen Sie nie ungefragt die Leistungen, die Sie als Lehrer erbringen, besonders nicht bei dem häufigen Vorwurf nach zuviel Ferien. Die meisten Lehrer tun das und denken, damit hätten Sie etwas für ihr Image getan. "Wir arbeiten auch viel, haben am Nachmittag noch die Arbeiten zu korrigieren, müssen dann noch den Unterricht für den nächsten Tag vorbereiten... u.s.w. u.s.w." Das klingt nach Rechtfertigung. Sie reden sich um Kopf und Kragen. Eine Rechtfertigung bringt Sie in den seltensten Fällen in eine bessere Ausgangsposition als vorher. Sie sollen nur dann erklären, was Sie ausser Schule geben noch so zu tun haben, wenn Ihnen die konkrete Frage gestellt wird. Z.B.

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Sag mal, was leistet ihr denn?
==> kann ich dir sagen... (und jetzt erklären Sie was Sie tun)

Wenn ein Vorwurf kommt und Sie versuchen den Angreifer mühsam und wortreich von irgendwelchen ihm scheinbar nicht bekannten Tatsachen zu überzeugen, so wirkt das nicht souverän, sondern es klingt nach Rechtfertigung. Wer viel erklärt, beweist dem Angreifer, dass er ein angeschossenes Reh ist, das blutet. Das Lehrerimage wird über langatmige Erklärungen nicht verbessert, sondern verschlechtert. Wenn Sie ins Rechtfertigen kommen, dann weiss der Angreifer, dass der Pfeil in Ihrer Brust steckt, und jede weitere Erklärung bohrt in seiner Wahrnehmung den Pfeil tiefer in ihr Fleisch.

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letztes Update: 26. Dezember 2018

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