Matthias Pöhm - macht Menschen zu Meinungsführern

So verändern Sie Verhalten von Menschen


Der Chef hört eines Tages von seinem untergebenen Mitarbeiter Hansen, dass der Kollege Ziegler sich ständig in seine Sachen einmischt. "So geht das nicht" denkt der Chef.
Einen Tag später gibt er sich einen Ruck, um ein "Konfliktgespräch" mit Ziegler zu führen.
Er zitierte Ziegler in sein Büro und sagt als Kernaussage:
"Herr Ziegler ich muss Sie zur Ordnung rufen. Ich verlange von Ihnen, dass Sie sichnicht mehr in die Dinge von Kollege Hansen einmischen."

 

Stellen Sie sich vor, Sie wären Ziegler. Wie ist Ihr Gemütszustand, wie ist Ihre Lust die Anweisung auszuführen? – Wahrscheinlich nicht gerade grandios!

Hier eine zweite, viel elegantere Methode, wie er es auch hätte machen können. Der Gemütszustand von Ziegler ist dabei sogar positiver wie vorher und die Erfolgsquote ist um einen Faktor höher. Das geht tatsächlich, das glaubt man nicht. Aber dazu muss der Chef über seinen Schatten springen.

Der Chef:
Herr Ziegler, was ich Ihnen schon immer mal sagen wollte.... Wissen Sie, was ich an Ihnen schätze? Sie sind ein Mitarbeiter, der eine unwahrscheinliche Verlässlichkeit hat. Ob Kunde oder Mitarbeiter: Wenn SIE jemand versprechen etwas zu schicken, zu erledigen oder zurückzurufen, innerhalb von 24 Stunden  ist das bei Ihnen gemacht! Wie ein Uhrwerk. Das sieht man so selten. Grosses Lob! Das ist mir bei Ihnen schon immer positiv aufgefallen.
Herr Ziegler ich habe da noch ne Idee, wie Sie mit Ihren Projekten noch schneller fertig werden können. Da gibt es einen Trick. Wollen Sie ihn hören? --> Ziegler: "Ja gerne!"
 

Passen Sie auf. Sie haben ab und zu Ideen, was man noch verbessern kann bei der Arbeit von anderen Kollegen. Jetzt schlage ich Ihnen vor, dass Sie ihre guten Ideen, wenn Sie ihnen kommen, erst mal auf einen Zettel schreiben und das dann mir zu geben. Und ICH gebe es dann beim nächsten Meeting dem Kollegen. Ihr Vorteil ist, dass ICH weiss, wer die gute Idee hatte, ihre gute Idee bekomme grössere Autorität, ich kann sie auch noch mit anderen Anfordernissen abgleichen, Sie haben keinen Zeitverlust den Kollegen erst mal mit ner aufreibenden Diskussion zu überzeugen, und dann werden Sie nicht aus Ihrer Arbeit rausgerissen weil Sie plötzlich mit etwas anderem abgelenkt sind. Und so können Sie sich mehr mit ihren wichtigen Projekten beschäftigen, für die SIE dann zum Schluss nur beurteilt werden. Denn niemand registriert die Zeit, wo Sie sich woanders aufopfern. Wäre das nicht was für Sie??? Lassen Sie uns darauf einigen!? (Der Chef reicht ihm mit einem offenen Lächeln die offene Hand entgegen)

Und hier ist der Unterschied. Fast alle versündigen gegen jeden Einzelnen der Punkte.

 

Versetzten Sie sich in seine Gedankenwelt.

Die meisten denken, da gibt es widerborstige, uneinsichtige, inkompetente Menschen, die einfach nicht sehen wollen, was richtig und was falsch ist. Das stimmt in keinem Fall. Jeder Mensch hat für sein Verhalten eine Sichtweise, die positiv ist. Wenn Sie jetzt über Ihren Schatten springen können und dem anderen SEINE EIGENE Sichtweise beschreiben können, haben Sie plötzlich eine Tür bei ihm aufgestossen, in die Sie nachher mit Ihrem Wunschverhalten eintreten können. Es gibt fast kein Widerstand mehr. (die meisten schlagen mit Vorwürfen die Türe zu)

 

 

Sie überlegen sich: Wie sieht er selber sein von Ihnen als fehlerhaft beurteiltes Verhalten. Und so formulieren Sie es.
In unserem Fall: Ziegler mischt sich nicht in die Angelegenheiten ein, sondern Ziegler sagt wahrscheinlich von sich: "Ich helfe dem anderen mit guten Ideen"

 

Und hier die Drei-Schritt Systematik, die ich bei dieser Vorgehensweise angewandt habe:

 

1) Loben Sie ihn

Sie sagen Ihrer Person etwas, was Sie an ihr schätzen. Sie loben Ihre Mitarbeiter ehedem viel zu wenig. An jedem Menschen gibt es etwas, was er gut macht. Das stellen Sie an erster Stelle. Damit es wirkt, müssen Sie möglichst Konkret sein. Nicht ein oberflächliches unkonkretes "Ich schätze Ihre Kompetenz". Das ist nichtssagend, allgemein und akademisch. Machen Sie möglichst konkrete Beispiele. Das hat die höchste Wirkung.

Und dann achten Sie auf Ihre Intonation. Wenn Sie (Wie die Hälfte aller meiner Teilnehmer) die Stimme am Ende des Satzes nach oben ziehen, dann glaubt Ihnen niemand ihr Lob. Die meisten Menschen wissen gar nicht um dieses Problem bei ihnen. Kommen Sie ins Rhetorik-Seminar, wenn sie das abstellen wollen

 

2) Sagen Sie SEINEN Vorteil/Nutzen wenn er das Wunschverhalten hat

Das ist etwas, was fast niemand bei sogenannten Konfliktgesprächen beachtet. Überlegen Sie sich, was ist der Vorteil, Nutzen von derjenigen Person, wenn sie Ihr Wunschverhalten einhält. Achtung: Das ist nicht identisch mit dem Vorteil, Nutzen der Firma. (Mehr Umsatz, mehr Gewinn... das interessiert meistens nicht) Sondern Sie müssen seinen PERÖNLICHEN Nutzen formulieren. Was hat ER davon!

Und diesen Vorteil gibt es immer. Denn so ist unsere Welt aufgebaut: Es gibt nichts, was nur für eine Seite Vorteil hat. Wenn es für den Einen gut ist, ist es auch zwingend für den anderen gut. Suchen Sie nur gründlich, Sie werden den Vorteil finden.

Hier in unserem Beispiel formulierte der Chef: Ihre guten Ideen bekommen mehr Gewicht... Sie gewinnen Zeit fürs eigene Projekt... Sie haben weniger Diskussionen...

 

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3) Sagen Sie das Wunschverhalten - OHNE jegliche Negativ-Formulierungen

Formulieren Sie das Wunschverhalten, ohne das Wort Nicht oder Kein zu benutzen. Sie sagen nicht, was Sie NICHT wollen, sondern Sie sagen nur, WAS Sie wollen. Das ist für Viele schwer zu formulieren, denn die machen sich keine Gedanken darüber, was Sie eigentlich wollen. Sagen Sie nicht: "Mischen Sie sich nicht in die Angelegenheiten von anderen ein" sondern "sorgen Sie dafür, dass Ihre Ideen einen Weg laufen, der am meisten Wirkung für Sie hat"

Statt "langen Sie nicht auf die heisse Herdplatte" sagen Sie "wenn die Herdplatte heiss ist, bitte halten Sie immer einen Meter Abstand vom Herd".
So etwas durchgängig positiv zu formulieren ist schwer, weil wir gewohnt sind nur "negatives" Verhalten zu rügen und darauf zu hoffen, dass es sich dann schon irgendwie bessert.

Sagen Sie es ohne versteckten Vorwurf. "Herr Hansen fühlt sich immer durch Sie belästigt..." das wollen die meisten noch irgendwie unter bringen. Beissen Sie sich einfach auf die Zunge. Vorhaltungen, negative Konsequenzen (die meist nur eine Interpretation sind und keine absolute Wahrheit haben) müssen nicht erwähnt werden, um das Wunschverhalten zu erzeugen. Im Gegenteil: Wenn Sie's tun, wird es unwahrscheinlicher. Achtung. In der Praxis im Training im Seminar, werden hier die meisten "Sünden" begangen. Irgendwie will man doch noch dem anderen noch reindrücken, wie rücksichtslos, unmöglich, unsozial... er sich verhalten hat. Das fällt alles ersatzlos raus.

 

   Das Seminar zum Artikel:  Schlagfertig und Erfolgreicher 

 

 

Und hier noch ein Tipp, aus der Erfahrung im Seminar:

 

Werden Sie konkret.

Wenn Sie sagen:" machen Sie nicht so viel Lärm", ist das erstens negativ formuliert und zweitens unkonkret. Sagen Sie lieber: "Nehmen Sie bitte statt dem Metallhammer, den Gummihammer, dann ist mehr Ruhe im Büro". Da weiss ich was ich tun soll.

Entwickeln Sie selber konkrete Leitplanken, Vorgehensweisen, um es dem anderen einfach zu machen Ihr Wunschverhalten auch einzuhalten. Überlegen Sie, was Sie genau wollen (und nicht nur, was Sie NICHT wollen) und dann überlegen Sie: Wie könnte man es einrichten, dass es auch so klappt wie ich will. Das heisst konkret: SIE überlegen sich, wie der andere es einfacher hat, das Wunschverhalten zu bekommen. (Sie "Bauen die Garage richtig – statt Schilder aufzuhängen" Hier steht die Bedeutung)

 

In unserem Fall: Schreiben Sie ihre Ideen erst mal auf einen Zettel und den geben Sie dann mir - Und ICH gebe es dann Herrn Hansen.

SIE haben sich eine Vorgehensweise überlegt, was man KONKRET machen kann um das zu ändern. Nicht mit allgemeinen Anweisungen "Mischen Sie sich nicht in die Sachen anderer Leute ein."

 

Und hier noch ein Punkt, den viele missachten.

Zwischen dem Lob und dem Wunschverhalten darf kein "Aber" vorkommen. Denn mit diesem Wort wird die Tür wieder zugeschlagen. (80% meiner Teilnehmer machen es, obwohl ich's erwähnt habe, trotzdem)

 

 

 

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(Copyright Matthias Pöhm. Dieser Artikel darf nur mit Genehmigung des Autors weiter verwendet werden)
 

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Letztes Update: 12. August 2020


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